WARUM SOLLTEN SIE IHREN MONITOR KALIBRIEREN?
WELCHE MÖGLICHKEITEN DER KALIBRIERUNG GIBT ES?
Warum sollten Sie Ihren Monitor kalibrieren?
Herkömmliche Monitore und Displays arbeiten in der Regel nicht farbecht und sind zudem aus Komfortgründen sehr hell eingestellt. Insbesondere in den dunkleren Jahreszeiten hat das einen entscheidenden Einfluss auf die Wiedergabe Ihres Bildmotivs, nur leider wenig mit einer realistischen Darstellung von Farben, Helligkeit und Kontrasten zu tun.
Hinzu kommt die heute verbreitete Nutzung von Smartphones und Tablets, die ebenfalls unsere Bilder hell erstrahlen lassen, jedoch wenig gemein mit der Realität von Farbwerten haben.
Für den professionellen Einsatz maßgeschneiderte Monitore sind kalibriert und profiliert. Sie stellen digitale Fotos exakt so dar, wie sie von einer Kamera aufgenommen wurden.
Standard-Displays, auch hochwertige Smartphones, sind von einer solchen Genauigkeit weit entfernt. Sie arbeiten in der Regel weder farbecht, noch sind sie für die Bildbearbeitung eingestellt.
Es braucht jedoch nicht zwingend einen professionellen, farbechten Monitor. Sie können auch Ihren herkömmlichen Monitor in die Lage versetzen, eine realistische Farb- und Helligkeitswiedergabe darzustellen. Eine Kalibrierung ist hierfür die Voraussetzung.
Welche Möglichkeiten der Kalibrierung gibt es?
Zusätzliche Hardware
Um wirklich an einem Monitor ein Bildergebnis vorhersagen zu können, muss dieser natürlich perfekt eingestellt und farbmetrisch mit einem Spektralphotometer vermessen sein. Mit Hilfe von Software und einem Messgerät kann man an professionellen Monitoren die Farbtemperatur und die Helligkeit auf die geforderten Werte einstellen. Ein dann gemessenes ICC-Profil beschreibt wieder den möglichen Farbraum des Gerätes, so dass Farben korrekt angezeigt werden.
Hierfür gibt es verschiedene Geräte, die Sie im Fachhandel bekommen. Diese messen die Helligkeit und Farbdarstellung Ihres Monitors und erstellen darauf basierend ein Farbprofil für Ihren Monitor. Dieses nutzen Sie dann, um eine neutrale Darstellung Ihres Monitors zu gewährleisten.
Die Einstellungen, die während des Messvorgangs vorgenommen werden, sind entscheidend für ein funktionierendes Farbmanagement und richten sich nach Helligkeit und Farbtemperatur der Abmusterumgebung und dem bevorzugt verwendeten Arbeitsfarbraum.
In den meisten Fällen sollten folgende Einstellungen verwendet werden:
- Farbtemperatur: 6500° Kelvin
- Helligkeit: 90-100 Candela/m²
- Gamma: 2,2
Vorhandene Hard- und Software
Wer über kein professionelles Farbmessgerät verfügt und für den sich eine Anschaffung nicht lohnt, kann auch schon über die korrekte Helligkeit seines Monitors viel erreichen und unschöne Ergebnisse vermeiden.
Bei Laptops und preiswerten Displays hat man meist keine Möglichkeit, die Farbtemperatur einzustellen, wohl aber die Helligkeit. Das dann gemessene ICC-Profil beschreibt dann auch den nicht optimalen Farbwert des Weißpunktes, dieser wird über die Grafikkarte korrigiert.
Nicht optimal, aber besser als ohne ICC-Profil.
Kleiner Tipp für Kunden ohne Messgerät: Die Helligkeit des Monitors so einstellen, dass er ungefähr so hell ist wie ein weißes Blatt Papier direkt neben den Monitor gehalten.
Der Monitor sieht dann möglicherweise so dunkel aus, als wäre er defekt, zeigt aber die zu erwartende und reale Helligkeit an.
Windows 10/11 Nutzer können zudem die systemeigene Kalibrierung nutzen. Öffnen Sie hierfür die Systemsteuerung, geben Sie im dortigen Suchfeld "Bildschirm kalibrieren" ein und folgen Sie den Anweisungen.
Wie geht es weiter?
Ist der Monitor richtig eingestellt, ist eine Simulation der Druckausgabe bereits vor dem Bestellvorgang möglich. Diese Simulation wird in farbmanagementfähigen Programmen als Soft-Proof bezeichnet.
Unter Soft-Proof versteht man die farbmetrisch korrekte Ausgabe von digitalen Druckdaten auf einem kalibrierten und/oder profilierten Monitor. Dieses Verfahren benötigt ICC-Ausgabeprofile, die das zu bedruckende Substrat in den Material- und Farbdarstellungseigenschaften beschreiben und so eine Simulation am Monitor ermöglichen. Unsere verfügbaren ICC-Profile finden Sie in diesem Beitrag.
Wie diese heruntergeladen und installiert werden finden Sie hier. Eine Anleitung für einen korrekt durchgeführten Softproof finden Sie in diesem Beitrag.
Durch optionale Aktivierung der Papierweißsimulation kann der Farbton des unbedruckten Papiers zusätzlich in die Darstellung eingerechnet werden. Diese Darstellung erfordert eine Adaption an Helligkeit und Weißpunkt auf das simulierte Papierweiß, was am Besten im Vollbildmodus bei ausgeblendeten Menüs erreicht werden kann.
Bei aktiviertem Soft-Proof ist nicht nur eine Vorschau auf das zu erwartende Druckergebnis möglich, es können auch, falls nötig, Farbkorrekturen zur Anpassung an das Druckmedium vorgenommen werden.